Willkommen auf dem Rechercheblog des Demokratischen JugendFORUM Brandenburg (DJB e.V.). Der 20. Jahrestag der rassistischen Pogrome von Hoyerswerda und Rostock war vielerorts Anlass, an die frühen 90er Jahre und die deutschnationale und rassistische Gewalt zu erinnern. Mit diesem Projekt wollen wir zu einer Aufarbeitung aufrufen und über die gesellschaftliche Situation und Gewalt in Brandenburger Städten von 1989-1993 berichten. Wir wollen mit Beteiligten ins Gespräch kommen und diese Zeitzeugen zu Wort kommen lassen.

"Warnschüsse wären in diesem Fall gerechtfertigt gewesen"

Juliane Lang und Christina Wendt haben eine erste Reflexion über die hier veröffentlichten Interviews verfasst. Diese erschien im Buch "Rassistische Diskriminierung und rechte Gewalt", das die Opferperspektive e.V. anlässlich ihres 15jährigen Bestehens herausgegeben hat und ist hier nachzulesen. Das gesamte Buch kostet € 19,90 und ist im Verlag Westfälisches Dampfboot erschienen (ISBN: 978-3-89691-947-2).

Hintergründe des Rechercheprojekts "Blühende Landschaften"

Am 13.2.1999 wurde Farid Guendoul in Guben von Neonazis zu Tode gehetzt. Das Projekt RE:GUBEN widmet sich der Stadt Guben im 15. Jahr nach seinem Tod und thematisiert in Kommentaren, Reportagen, Analysen, Interviews, Filmen und Bildern den Tod Farid Guendouls im brandenburgischen Guben, die kollektive Erinnerung daran sowie das heutige soziale und politische Leben der Stadt. Die Projektgruppe "RE:GUBEN" will damit zum einen zu einer Erinnerung an die „Hetzjagd von Guben“ und den Tod des 28-jährigen algerischen Flüchtlings beitragen, zum anderen Reflexionen und Diskussionen über die damaligen und nachfolgenden Prozesse anstellen und anregen. In einem Interview hinterfragt RE:GUBEN unsere Beweggründen und Ziele, mit dem Rechercheprojekt "Blühende Landschaften" eine Aufarbeitung der frühen 90er Jahre in Brandenburg anzustoßen.

Interview mit Frank Rauhut und Thomas Thiele

Dr. med. Frank Rauhut wohnt in Königs Wusterhausen, ist 71 Jahre, noch als Facharzt für Chirurgie tätig. Er wurde in der DDR sozialisiert und war von 1962-1990 Mitglied der SED. Im September 1989 war er Gründungsmitglied des regionalen NEUEN FORUMs. Seit 2005 ist er im „Bündnis gegen Rechts“ Königs Wusterhausen aktiv.
Thomas Thiele kommt ebenso aus der Region Königs Wusterhausen und war Anfang der 90iger Jahre in der demokratischen Jugendbewegung der Region aktiv (Stadtjugendring KW) und Mitglied im DJB e.V.

Interview mit Martin Dexheimer

Martin Dexheimer lebt in Eichhorst und arbeitet in Bernau. 1990 wohnte er in Bernau und war maßgeblich am Aufbau des Jugendbüros und späteren biF e.V. in Bernau beteiligt. Der biF e.V. ist der Trägerverein des Jugendtreff Dosto, in dem Martin Dexheimer bis ins Jahr 2000 als Vereinsmitglied und als Sozialarbeiter aktiv war. Zusätzlich war er Gründungsmitglied des DJB e.V. im Jahr 1991.

Interview mit Jone Munjunga

Jone Munjunga wohnt in Berlin und ist Vorsitzender des Afrikanischen Kulturverein Palanca e.V.. Er ist 1987 aus Angola nach Eberswalde gekommen und hat im Fleischwarenkombinat gearbeitet. 1994 war er Mitbegründer des Afrikanischen Kulturvereins Palanca.

Interview mit Marieta Böttger

Marieta Böttger wohnt und arbeitet in Eberswalde. Seit 1991 ist sie Integrationsbeauftragte des Landkreises Barnim und hat die Entwicklungen Anfang der 1990 hautnah erlebt.

Interview mit Uta Leichsenring

Uta Leichsenring wohnt in Brandenburg und ist aktuell Außenstellenleiterin der BStU in Halle. Sie war von 1991 bis 2002 Polizeipräsidentin des Schutzbereiches Barnim/Uckermark und hat in dieser Zeit zahlreiche Auszeichnungen für ihr Engagement gegen Rechts bekommen. Sie ist weiterhin auf dem Gebiet engagiert, unter anderem im Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung.

Interview mit Ibrahimo Alberto

Ibrahimo Alberto wohnt derzeit in Karlsruhe und hat von 1990 bis 2011 in Schwedt gelebt. Er kam 1981 als Vertragsarbeitnehmer aus Mosambik nach Berlin, seit 1986 war er als Boxer in Schwedt tätig. Er war noch einige Jahre sehr erfolgreich und bekannt in der Stadt. Nach Ende der Boxkarriere machte er eine Ausbildung zum Sozialarbeiter, arbeitete im Übergangswohnheim in Crussow und später als ehrenamtlicher Ausländerbeauftragter der Stadt Schwedt. Permanente rassistische Beleidigungen, keine Möglichkeit einen Job zu finden und die Angst um die Familie ließ ihn 2011 nach Karlsruhe ziehen.

Interview mit Holger Zschoge

Holger Zschoge wohnt in Potsdam und hat von 1990 bis 2006 in der Uckermark gelebt. Er ist Lehrer von Beruf und war Mitarbeiter der ehemaligen regionalen Arbeitsstelle für Ausländerfragen, Jugend und Schule. Mit dem Thema Neofaschismus hatte er schon vor 1990, in der DDR, zu tun.

Interview mit Matthias Dörr

Matthias Dörr kommt aus Frankfurt/Oder und war dort in den 90iger Jahren gegen Neofaschismus aktiv.

Interview mit P.

P. ist aus Frankfurt und war dort Anfang der 90iger Jahre gegen Neofaschismus aktiv.

Interview Person A.

Person A. kommt aus Frankfurt/Oder und war dort Anfang der 90iger Jahre gegen Neofaschismus aktiv.

Interview mit *anonymous*

*anonymous* wuchs in Cottbus auf und erlebte als links-alternativer Jugendlicher die Wendezeit.

Blühende Landschaften RSS abonnieren